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Warum ich Hochzeitsredner wurde - und was mir dieser Beruf bedeutet

  • Autorenbild: Fabian Donath
    Fabian Donath
  • 9. Juli
  • 3 Min. Lesezeit


Freie Trauung auf Gut Sarnow in Brandenburg
Freie Trauung auf Gut Sarnow in Brandenburg

Ich erinnere mich noch ziemlich genau.


Ich saß mit meiner Partnerin in der letzten Reihe einer freien Trauung im Freundeskreis. Die Sonne schien, die Location war top, das Hochzeitspaar saß vor einem Torbogen an einem Tisch und die Gäste hörten den tollen Worten des Hochzeitsredners zu.


Der bespielte die komplette Klaviatur. Emotional, kein Kitsch, kein auswendig gelernter Standardtext.


Stattdessen Worte, die ehrlich waren. Persönlich. Und auch mutig. Es war, als würde dieser Fremde die gemeinsame Sprache des Hochzeitspaares sprechen.


Die allermeisten Gäste holte er an diesem wunderbaren Vormittag komplett ab. Ich staunte über seine Fähigkeiten und gleichzeitig spürte ich in mir:


So etwas kann und will ich auch machen.


Der Weg dorthin – irgendwie logisch, aber irgendwie auch nicht


Ich war nie der Typ, der auf einer Bühne stehen „musste“. Im Gegenteil - ich habe mir lange Zeit fast sprichwörtlich in die Hose gemacht deswegen. Realtalk - in der Schule hatte ich regelmäßig Magenflattern, wenn ich wusste, dass ich einen Vortrag vor der Klasse halten musste.


Aber: ich war eben auch schon immer fasziniert von Worten – davon, was sie auslösen können, wenn man die Richtigen wählt und den passenden Ton trifft. Und ich habe schon immer gern geschrieben, Geschichten erzählt, zugehört.


Oft sagten mir Menschen nach Gesprächen: „Das hast du irgendwie gut auf den Punkt gebracht. Ich hätte das nicht so beschreiben können“


Meine ersten Reden habe ich dann allerdings nicht vor glücklichen Menschen gehalten, die womöglich gerade den schönsten und wichtigsten Tag ihres Lebens feiern. Stattdessen habe ich als Grabredner angefangen. Ein Verlust in meinem persönlichen Umfeld führte zu meiner ersten Rede.


Ich nahm das als Zeichen, habe viel gelesen, mich weitergebildet, ausprobiert.


Und recht schnell war da dieses Gefühl:


Das ist mehr als ein Hobby. Das ist mein Ding.


Vom Trauerredner zum Hochzeitsredner - ist das nicht ein riesiger Kontrast?


Mittlerweile habe ich einige Hundert Reden gehalten und kann sagen: Heute darf ich beides machen.


In beiden Fällen geht es vor allem um Emotionen. Es geht um Menschen und um Verständnis. Es geht darum, Verbindungen sichtbar zu machen, in Worte fassen, was fühlbar ist. In der Tonalität, die dem jeweiligen Anlass und Menschen angemessen ist.


Was mir Hochzeiten bedeuten


Ich glaube nicht an Perfektion. Sie ist nicht erreichbar und das muss es auch nicht. Aber ich glaube an Authentizität. An Emotionen und Freude. An schwitzige Hände, die sich freudig halten. An bebende Stimmen, die sich das Eheversprechen geben. An stille Blicke, die lauter sind als jedes Ja-Wort.


Eine Hochzeit ist zwar ein Event, aber es ist vor allem ein Versprechen. Nicht nur zwischen zwei Menschen – sondern auch und vor allem an ein gemeinsames Leben.


Diese tiefe Verbindung verdient den richtigen Rahmen und einen passenden Redner.


Was ich euch mitgeben möchte


Jede Rede, die ich schreibe, ist ein Unikat. Es gibt kein Skript, kein „so macht man das halt“. Es gibt euch – mit eurer Geschichte. Und mich – mit offenen Ohren, einem wachen Blick und der Liebe zur Sprache.


Ich möchte, dass ihr euch wiedererkennt in eurer Hochzeit. Dass ihr euch gut aufgehoben fühlt. Das ihr lacht und vor Freude weint, am besten gleichzeitig.


Und dass ihr sagen könnt: „Genau so sind wir – und genauso haben wir uns das vorgestellt.“


Ein Teil davon zu sein bedeutet mir viel. Es ist eine Form von Dankbarkeit, die heutzutage selten geworden ist. Darum liebe ich, was ich tue.

 
 
 
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